> News | Events | Ortsplan | Kindergarten
Schule | Historie | Kontakt | Links <
 
       
   
Der starke Mann von Sellstedt
 
       
   

Er hieß Klaus Schmidt, und noch heute weiß der Volksmund von seiner außergewöhnlichen Körperkraft zu berichten. Wenn der starke Klaus seinen Zugochsen angeschirrt hatte, spannte er sich selbst mit vor den Pflug. Dabei ging er "bierhand" (bei der Hand, links), der Ochse "vorhand" (vor der Hand, rechts). So pflügten die beiden eine tiefe Furche nach der andern.

Seinen Roggen trug er auf der Schulter nach Hosermühlen, wo damals noch eine Wassermühle stand. Einst hatte er sich sechs Viertel aufgeladen. Als er beim Nachbarhause vorbei kam, stand eben die Hausfrau, Metta Gerken, vor der Tür. Da rief er ihr zu: Wenn du noch´n beten mittogeben hesst, denn smiet man rop". Er ließ sich noch zwei Viertel dazu aufpacken und ging nach der Mühle, ohne die Last einmal abzusetzen.

Wenn ein Kalb nach Lehe abzuliefern war, fuhr er es auf einem Karren auf den damals schlechten Sandwegen dahin. Bei der Geestebrücke, die nachmalen die Franzosenbrücke hieß, wurde ein Zoll erhoben, der für Fußgänger einen halben, für Karren einen ganzen Groschen ausmachte. Um zu sparen, nahm er den Karren und das Kalb auf den Rücken und trug sie hinüber. Einen solch starken Mann hat man in Sellstedt nicht wieder gesehen.